Schulfeiern, Christliche Jahresfeste

Pfingsten

das Fest der Gemeinschaftsbildung

Bei der Gestaltung des Pfingstfestes kann man nicht auf eine Tradition zurückgreifen. Es ist ein Fest der Zukunft, das immer neu gegriffen werden muss, wobei der Aspekt der Gemeinschaftsbildung in Mittelpunkt stehen sollte.

In den Morgenkreisen hören wir bis zum Himmelfahrtsfest, wie die Apostel durch die Begegnungen mit dem Auferstandenen wieder Vertrauen und Mut erhalten. Um in die Welt hinauszuziehen und das Evangelium zu verkünden, fehlt ihnen jedoch als einfache Menschen das Sprachvermögen. Am Himmelfahrtstag verhieß ER ihnen jedoch: „Johannes hat euch mit dem Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem heiligen Geiste getauft werden. Bis dahin werden nicht mehr viele Tage vergehen.“ (Apostelgeschichte 1; 4,5) Es gab Zeiten – vor dem Fall des Turmes zu Babel und der Sprachverwirrung – da wäre das nicht nötig gewesen. Eine Umkehrung fand mit dem Pfingstereignis statt. Das Gotteswort zog wieder in das Menschenwort ein und die Jünger wurden in die Lage versetzt, zu verstehen und verstanden zu werden. Die Gemeinschaft der Christen konnte nun wachsen.

Die Pfingstfeier bekommt in unserer Schule von Jahr zu Jahr einen anderen Duktus. Der festlich geschmückte Raum mit Pfingstrosen, einer großen weißen Kerze und zwölf kleineren bleibt Mittelpunkt. In einer Ansprache wird der Bogen zwischen den drei Osterfesten geschlagen und das Pfingstereignis erzählt. Die zwölf kleinen Kerzen, die symbolisch den Zwölferkreis der Jünger darstellen, dürfen dann Schüler*innen an der Pfingstkerze anzünden. Um in etwa erahnen zu können, welche Gabe den Jüngern zuteilwurde, sprechen Lehrerinnen, Lehrer und Eltern das Vaterunser in zwölf verschiedenen Sprachen. Gemeinsam mit den Kindern wird es anschließend in deutscher Sprache gesprochen.

In einem anderen Jahr zieht zum Beispiel jeder Schüler, jeder Schülerin eine Pfingstkarte mit einem Namen einer Person aus der Schulgemeinschaft. In der Feierstunde wird die Karte mit einem persönlichen Wunsch dann überreicht.

In abgewandelter Form wird in einem weiteren Jahr beispielsweise von jedem Kind eine weiße Papiertaube an einem großen Zeig angehängt und ein Wunsch dann demjenigen zugesprochen, zu dem die Taube fliegen soll.